Deutschland ist das erste Land der Welt, in dem alle Krankenkassen ihren Versicherten die Vorsorgedarmspiegelung (Präventivkoloskopie) anbieten. Diese ist aufwendig. Dafür ist sie auch sehr effektiv. 30% der 55-69-Jähigen haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Erstmalig sinkt die Anzahl der Menschen, die an Darmkrebs sterben, obwohl die Anzahl der gutartigen Polypen steigt. Dies gelingt nur durch die konsequente Entfernung der gutartigen Darmpolypen bevor sie entarten.
Wichtig in diesem Zusammenhang sind folgende Tatsachen:
Wir empfehlen Ihnen, das Angebot Ihrer Krankenkasse zur Vorsorgedarmspiegelung anzunehmen und sich hierfür von Ihrem Hausarzt zu uns überweisen zu lassen. Der in der Vergangenheit bevorzugt durchgeführte Bluttest im Stuhl (z.B. Hämoccult® = FOBT) ist aus heutiger Sicht zu wenig sensibel. Die moderneren immunologischen Teste auf nicht sichtbares Blut im Stuhl (iFOBT) sind zwar deutlich sensibler, dafür jedoch häufig falsch positiv und verunsichernd. Sollten Sie nahe Familienangehörige mit einem Darmpolypenleiden oder einem Darmtumorleiden haben, sollten Sie sich ggf. schon früher und auch in kürzeren Abständen spiegeln lassen (als Faustregel gilt: Alter des Betroffenen bei Diagnosestellung minus 10 Jahre als Zeitpunkt für Sie).